Nachdem jetzt fast ein Monat verstrichen ist, will ich doch mal einen kleinen Bericht zu unserer ersten Norwegen Tour schreiben.
Wir, das sind meine Frau Lisa und ich, haben uns letztes Jahr entschieden, an der Anglerboardnorgetour 2009 von „Knurris Angeltouren“ teilzunehmen.
Nach über einem Jahr Planung, diversen Materialzusammenstellungen endlosen Tagen und schlaflosen Nächten, ging’s dann am 21ten Mai endlich los.
21ter Mai deshalb, weil wir auf dem Weg nach Rostock, von wo wir in den Reisebus von Knurri einsteigen sollten, noch zwei Mitreisende eingesammelt haben.
Da bot es sich ja förmlich an, dass wir uns bei einem von den Beiden treffen, um dort etwas Grillfleisch einzuwerfen und schon mal über die Tour, Norge und Gott und die Welt zu sabbeln. Hierfür nochmals „Vielen Dank“ an Micha und seine Familie für die klasse Bewirtung. Es war wirklich oberlegger!
Nach dieser Stärkung haben wir dann das Gerödel der Beiden auf den Anhänger gepackt und sind gegen 20Uhr nach Rostock aufgebrochen.
Mit dem Ergebnis, trotz einiger Raucherpausen, schon um 3Uhr am Fährterminal anzukommen.
Ok, erst mal aussteigen und die Lage checken...
Gegen 4Uhr kommen dann Tonnetto und unser werter Boardferkelfahnder Honeyball an.
Nachdem sich alle begrĂĽĂźt haben gehen wir an eine Tanke Kaffeetrinken und bleiben grad da, weil es ein optimaler Platz ist, um in den Bus einzusteigen.
Jeder packt sein Zeug aus und die Fahrer fahren die Autos auf einen Parkplatz in der Nähe.
Wir vertreiben uns die bummeligen 4 Stunden bis der Bus kommt mit dem ĂĽblichen Sabbeln und dem einen oder anderen Bierchen.
Endlich, gegen 8Uhr kommt der Bus und wir quetschen alles rein.
Die Busfahrer gucken doch recht sparsam, da sie nicht mit dem Gepäck von 30 Anglern gerechnet haben.
Und wir alle gucken nach mehr als 25 Stunden Fahrzeit dann auch nicht mehr wirklich frisch.
Doch endlich im gelobten Land angekommen verfliegt die MĂĽdigkeit schnell.
Wir beziehen in Bestzeit die Unterkünfte, knüppern die Ruten fertig und nach einer kurzen Bootseinweisung von Knurri geht’s auch schon raus auf den Fjord.
Da das Gebiet echt riesig ist und sich in 5 Hauptfjorde aufteilt, verlieren sich die Boote schnell aus den Augen.
Wir bleiben in unserm Hausfjord und ich fange meinen ersten Norwegendorsch.
Zwar kein Riese, aber mit um die 70cm doch schon ein guter Fisch.
Kurze Zeit später kann Liz sich ebenfalls mit einem 60ger Dorsch entschneidern.
In der Drift danach steigt mir ein richtiger Brocken ein und leider nach kurzem Drill wieder aus. Ärgerlich, das hätte er schon sein können, der Fisch des Urlaubs!
Wir fahren zurĂĽck.
Schnell die zwei Fische versorgt, was zu essen gemacht und dann bei ein/zwei Bierchen noch ein paar Montagen geknĂĽpft und mit den anderen Hausbewohnern geschnackt.
Dabei festgestellt, dass alle auf einer Wellenlänge liegen und wir viel Spaß haben werden die acht Tage!
AnschlieĂźend ausgiebig Augenpflege gemacht!
Am nächsten Tag geht’s direkt wieder raus und heute kann auch Kai endlich seinen ersten Dorsch für den Urlaub fangen.
Insgesamt kommen an diesem Tag mehrere Küchendorsche und ein paar kleinere Köhler hoch. Liz fängt den ersten Schellfisch in vorzeigbarer Größe. Mann, sind die Viecher schleimig!
Wir fahren rein, die Fische versorgen.
Nach einem entspannten Grillerchen geht’s zum Abend hin wieder raus.
Doch so richtig Viel fangen wir nicht!
Irgendwie fehlt uns das richtige Wissen und wir angeln auf der großen Wasserfläche geschickt um den Fisch drum rum.
Wieder im Hafen sehen wir einige, die fleiĂźig am filetieren sind.
Scheinbar stellen sich nicht alle so dusselig an.
Na ja, wir sind ja auch zum Urlaub machen oben und genießen das trotz magerer Fänge!
So vergehen die Tage recht schnell.
Wir fangen jeder unsre Fische, obwohl wir auch schwer dafĂĽr rackern und teilweise weite Strecken zurĂĽcklegen mĂĽssen.
Ich fange meinen ersten Rotbarsch, leider auch meinen Einzigen!
Rot wie Arsch und Rotbarsch!!!
Und Kai seinen ersten SteinbeiĂźer!
Leider wurde es ab Mittwoch fĂĽr zwei Tage recht ungemĂĽtlich auf dem Wasser, so dass wir nicht immer dahin konnten wo wir wollten.
Doch das „Selbst mit dem Kleinboot fahren“ ist echt genial und ich werde definitiv nächstes Jahr den Bootsführerschein machen.
Freitags war durch den Sturm dann endlich Futterfisch in rauen Mengen vorhanden und so konnten Einzelne echt ganz gute Fänge machen. Man musste halt zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
Auch wir hatten das GlĂĽck und konnten uns bei den letzten Ausfahrten noch bissel was an Fisch zusammenfangen.
Kai hatte sogar das unglaubliche Erlebnis eine maĂźige Palette zu drillen.
Doch er wollte sie nicht mitnehmen, da es seine Erste war und anschlieĂźend hat er sie fair wieder releast! Ja, so sind Angler!!!
Am letzten Tag ist Liz dann bei Knurri mitgefahren und wir haben dafĂĽr den ollen Boardferkelfahnder mit ins Boot genommen.
Fängt der Kerl doch tatsächlich wie auf Ansage auch noch seinen Stonie!
Mir ist leider keiner von diesen urigen grusligen BeiĂźerchen an den Haken gegangen.
Aber nächstes Mal, mit mehr Erfahrung und geeigneterem Equipment, da fang ich mir auch Einen!
Liz war an dem Tag richtig erfolgreich und hat uns alle in Grund und Boden geangelt.
Wahrscheinlich hätte ich sie von Anfang an zu Knurri aufs Boot schicken sollen.
Dann wären die 15Kilo/Person bestimmt schneller zusammen gewesen!
Hmmm, Freitagnachmittag sind dann auch unsere bestellten 3 Kilo Reeker angekommen.
Nächstes Mal nehm ich die doppelte Menge!!!
Einer der besten Augenblicke des Urlaubs spielte sich aber auf einem anderen Boot ab.
Unsere zwei Hausmitbewohner (Holger und Thomas) sind jeden Tag zum Schleppen raus und hatten es auf die Salmoniden des Velfjordes abgesehen.
Beide waren da auch ganz gut erfolgreich. Holger hatte schon mehrere gute Meerforellen gefangen.
Doch an diesem Tag fing er dann keine Meerforelle sondern einen richtig guten Lachs von 70cm.
Jetzt stelle sich der geneigte Leser vor, wie unsereins abgegangen wäre, wenn er hätte einen Lachs von der Größe keschern dürfen.
Aber Thomas, der ja aus der Schweiz kommt, sagt nur: „Das ist ein Lachs“.
Bitte sprecht das mal mit Schweizer Gelassenheit aus und stellt euch dazu vor, dass ihr grad einen Lachs gekeschert habt!
FĂĽr mich der Spruch des Urlaubs!
Was haben wir uns den Abend die Bäuche gehalten vor Lachen.
Schade echt, dass diese Woche so schnell vorbeigegangen ist.
Mit den Leuten in unserem Haus hätte ich es locker noch ein bis drei Wochen länger dort oben ausgehalten.
Jederzeit wieder!
Die Abfahrt und Heimreise ging dann auch relativ zügig von statten, so schnell, dass wir sogar eine Fähre früher in Rostock angekommen sind.
Filet war trotz knapp 40 Stunden Fahrt noch gefroren und die Kinder haben sich sofort ĂĽber die mitgebrachten Reeker drĂĽber her gemacht.
Ich danke Knurri für den ersten Eindruck, den er uns mit der Tour in dieses wunderbare Land gewährt hat. Trotz anfänglicher Unstimmigkeiten (war ja auch die erste Großtour) war es für uns ein unvergesslicher Urlaub und wir kommen jetzt definitiv öfter!
Zu guter Letzt dann noch ein paar Impressionen, die ich mal unkommentiert lasse…
Es war ein echt super Urlaub und wir kommen gerne wieder zurĂĽck.
Und das nächste Mal holen wir uns die richtig Dicken!!!