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Unser erstes Meerforellenangeln - März 2007
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Autor:  Meterdorsch [ Dienstag 21. Juni 2011, 20:16 ]
Betreff des Beitrags:  Unser erstes Meerforellenangeln - März 2007

Überall kommen die tollsten Fangmeldungen von der Küste!
Die Meerforellen sind da!!!
Für mich als begeisterten Meeres- und Spinnangler ein absolutes Muss, mich endlich mal auf die Jagd nach den Silberbarren zu begeben.
Jetzt war’s soweit! Heiß gemacht durch Boardie Fynn und seine tollen Fangerfolge in den letzten Wochen, nutzte ich vergangenes Wochenende für einen Kurztripp an die Ostsee.
Kurztripp ist schon fast zu viel gesagt.
Aber mehr als einen Tag fischen, das ist schon fast Luxus!!!
Nachdem alles an Angelgeraffel zusammengepackt war, bin ich mit meiner Frau Samstag Nachmittag um 17 Uhr losgedüst.
Bummelige fünf Stunden später schlugen wir auf einem lauschigen Parkplatz mit Ostseeblick auf! Nicht schlecht, für schlappe 590 Km…
Erst mal aus dem Autochen schälen, Erfrischungszigarette an und in fast stockdunkler Nacht den Strand erkunden! Taschenlampe wäre schön gewesen (kommt auf die nächste Liste für Notwendiges)!!!
Was man aber so im Twilight erkennen konnte, sah echt viel versprechend aus!
Helle und dunkle Stellen im Wasser und vor Allem: Steine in allen Varianten!
Na ja, ab ins Auto, Abendessen zwischen die Kauleisten schieben und das Ganze mit ein paar Fläschchen Becks runterspülen.
Dann das Bettchen fertig gemacht, noch bissel gekuschelt ;-) und danach selig ins Traumland übergewechselt…

Am Morgen war dann meine erste glorreiche Tat, unsere heißgeliebte Bodum Kaffeekanne zu zerdeppern! Somit hatten wir zwar schönes kochendes Wasser, frisch gemahlenen Kaffee, Milch, aber keine Möglichkeit den Kaffee aufzubrühen! Dirk = kleines graues Tier!!!
Gott sei Dank hatte meine Lisa aber in weiser Voraussicht eine Dose Cappuccino eingepackt, so dass der Morgen noch einigermaßen gerettet war.
Kurz nach sieben haben wir uns dann in unsere schnieken neuen Watbüxen gezwängt und sind erwartungsvoll zum Strand gewackelt.
Bild
Bild
Rutenmäßig waren wir uns mit folgendem Gerät bewaffnet:

Lisa
Rute Sportex Carat Spinn 2,7 Wg 40g;
Rolle Spro Melissa 2500;
Schnur Fireline grün 0,17

Dirk
Rute Balzer Magna Zander 3,0 Wg 10-45g;
Rolle Shimano Technium Mgs;
Schnur Fireline Crystal 0,15

Klar, das Gerät ist zwar nicht das Optimale, aber für den Anfang eigentlich ne recht gute Wahl!
Irgendwann werde ich sicher nicht um zwei vernünftige Ruten herum kommen…
Doch die beiden neuen Hosen und Jacken haben schon ein mittleres Loch gerissen!

Doch weiter im Text, man gönnt sich ja sonst (fast) nix!!! 

Unser einheimischer Angelkollege Fynn konnte leider erst gegen neun Uhr kommen (der Fluch der Jugend – angeln wollen, aber leider noch kein Auto, geschweige Führerschein)!!!

So sind Liz und ich schon mal die ersten zwei Stunden allein in der Ostsee rumgestakst…
Mann, was lassen sich diese Küstenwobbler und Blinker werfen, allein das macht ja schon süchtig! Dann noch das geniale Wetterchen, da muss doch was gehen!
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Doch leider war dem nicht so. Der Wind kam recht kräftig von der Seite und Fynn, der kurz per Handy seine baldige Ankunft mitteilte, sagte dass wir besser die Stelle wechseln sollten.
Er wüsste einen Strand, mit momentan ablandigem Wind…

Als er dann kurze Zeit später eintraf, haben wir unsere sieben Sachen eingepackt, den jungen Mann auf den Beifahrersitz Platz nehmen lassen und sind ein paar Kilometerchen weiter gefahren…

Neue Stelle, neues Glück!!!
Am Strand angekommen war der Wind auch wirklich besser und auch das Wasser merklich wärmer.
Mit uns waren hier auch noch mehrere Angler im Wasser zu Gange!
Und mit der Verstärkung durch den Wind flogen die Köder noch einmal ein paar Meter weiter.
Wunderbares Wetter, klares Wasser, meine Frau konnte sogar zwei Flundern beobachten!
Nur unsere Zielfische, die Meerforellen schienen nicht da zu sein oder das Maul vernagelt zu haben…
Keiner, der mittlerweile recht zahlreichen Petryjünger konnte einen Fang landen.
Nach einer guten Stunde wurden meine Füße dann doch langsam kalt und ein Blick in das bibbernde Gesicht meiner Maus sagte alles: Pause!!!

Nachdem wir uns etwas gestärkt hatten und die Füße wieder Normaltemperatur erreicht hatten ging’s weiter.
Köder gewechselt, Fynn griff sich seine Fliegenrute und rein ins Wasser…
Beim fünften oder sechsten Wurf mit dem neuen Blinker gab’s bei mir einen heftigen Ruck in der Rute, doch bevor ich einen Anhieb setzen konnte war der Spuk schon wieder vorbei!!!
Ich war wie elektrisiert…
Köder eingekurbelt und definitiv kein Kraut am Haken, also könnte das ein Biss gewesen sein! Schnell ein paar Würfe an dieselbe Stelle, doch nix! 

Meine Frau hatte dann einen ziemlich harten, leider recht einseitigen Drill mit einem kapitalen, runden Stein!
Seltsam, wie sich Haken manchmal festsetzen können!
Gut, nach einer gekonnten Handlandung des Steines und dem Release des Selbigen ging’s erst mal wieder an den Strand, zum aufwärmen und zum Köderwechsel.

Wieder in den Fluten, dann die erste Meerforelle, leider nicht an unserer Angel.
Ein Kollege, direkt neben uns, war der glückliche Fänger!
Zwar kein kapitaler Fisch, aber immerhin…

Angestachelt von dem Fang, war natürlich jetzt das Fieber komplett ausgebrochen und die Blinker/Wobbler (bei uns), beziehungsweise die Fliege (bei Fynn) wurden immer wieder neu ausgeworfen.

Doch eine ganze Zeit verstrich, ohne einen Kontakt!
Am frühen Nachmittag, Fynn hatte nach einer Pause mal wieder von Spinnrute auf seine Fliegenrute umgewechselt, starteten wir einen neuen Angriff…

Wir, das waren nur noch Fynn und ich!
Mein Lieschen brauchte noch etwas Zeit, um die Eisfüße aufzuwärmen.

Beim Rauswaten meinte ich dann, wie schon so oft an diesem Tag, dass der nächste Wurf Fisch bringen würde.
Und kaum hatte ich meinen Köder rausgepfeffert, rief auch Fynn schon: „Fisch!!!“
Erst dachte ich, der hat bestimmt einen Hänger! Bis sich dann in vielleicht 15 Metern eine gute Forelle aus dem Wasser schraubte!
Die Fliegenrute war schön zum Halbkreis gebogen und die Rollenbremse knarrte.
Doch Fynn blieb ruhig und drillte den Fisch bravourös!

Nachdem Lisa mit dem Kescher ins Wasser gesprintet kam, konnte ich dann das Tierchen keschern.
Keine Sekunde zu früh, denn kaum war die Mefo im Netz, löste sich die Fliege…
Nach einem dicken Petrie aus allen Himmelsrichtungen wurde der Fang erst mal betrachtet.
Die Trutte war zwar echt ein schöner Fisch von um die sechzig Zentimetern, doch noch total schlank und auch noch hellbraun!
Schuppen lösten sich zwar ab, aber Fynn meinte es wäre besser den Fisch wieder schwimmen zu lassen. Und außerdem wäre die Fleischqualität nicht wirklich gut bei Fischen, die gerade erst das anstrengende Laichgeschäft hinter sich gebracht haben.
Also hat der Fisch seine Freiheit wiederbekommen (er hat mir versprochen, in ein zwei Monaten vollgefressen und komplett silbern wieder anzubeißen).
Dann bin ich zur Stelle!!!
Fynn hatte ab da natürlich das ganz große Grinsen auf dem Gesicht!
Seine größte Meerforelle bisher, gefangen auf eine selbstgebundene Fliege und uns einen schönen Fisch gezeigt… Was will Man(n) mehr?
Noch mal ein dickes Petri Heil an dich Fynn!
Wirklich eine starke Leistung!!!

Sonst passierte nix mehr weltbewegendes an diesem schönen Tag.
Wir versuchten zwar noch ein bis zwei Stündchen unser Glück, doch es sollte halt einfach bei uns noch nicht sein…
Aber die ersten zwei bis dreihundert Würfe haben wir gemacht, also geht’s voran!!!

Beim Zusammenpacken am Strand haben wir dann noch mit einigen Anglern geschnackt und ich hab mir einen kleinen Becher eines 89er Aultmore gegönnt.
Leider musste ich mit mir alleine anstoßen, keiner wollte von diesem wirklich leckeren schottischen Malzgetränk einen Schluck abhaben!


Fazit

Ein toller Tag am Meer, ein nettes Boardmitglied kennen gelernt, einen wunderschönen Fisch gesehen!!! Besser geht ja fast nicht… (na ja, sicher, wenn wir auch einen Fisch am Band gehabt hätten).
Vielleicht sollte ich doch mal ins Fliegenfischen einsteigen, obwohl bei mir Grobmotoriker da wahrscheinlich Hopfen und Malz verloren ist…
Auf jeden Fall sind wir begeistert von dem Angeln von der Küste aus.
Ab jetzt geht’s nicht nur zum Dorsche pumpen.
Die Spinnrute und Watausrüstung ist von jetzt an immer dabei, wenn’s hoch an die See geht!

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