Ăberall kommen die tollsten Fangmeldungen von der KĂŒste!
Die Meerforellen sind da!!!
FĂŒr mich als begeisterten Meeres- und Spinnangler ein absolutes Muss, mich endlich mal auf die Jagd nach den Silberbarren zu begeben.
Jetzt warâs soweit! HeiĂ gemacht durch Boardie Fynn und seine tollen Fangerfolge in den letzten Wochen, nutzte ich vergangenes Wochenende fĂŒr einen Kurztripp an die Ostsee.
Kurztripp ist schon fast zu viel gesagt.
Aber mehr als einen Tag fischen, das ist schon fast Luxus!!!
Nachdem alles an Angelgeraffel zusammengepackt war, bin ich mit meiner Frau Samstag Nachmittag um 17 Uhr losgedĂŒst.
Bummelige fĂŒnf Stunden spĂ€ter schlugen wir auf einem lauschigen Parkplatz mit Ostseeblick auf! Nicht schlecht, fĂŒr schlappe 590 KmâŠ
Erst mal aus dem Autochen schĂ€len, Erfrischungszigarette an und in fast stockdunkler Nacht den Strand erkunden! Taschenlampe wĂ€re schön gewesen (kommt auf die nĂ€chste Liste fĂŒr Notwendiges)!!!
Was man aber so im Twilight erkennen konnte, sah echt viel versprechend aus!
Helle und dunkle Stellen im Wasser und vor Allem: Steine in allen Varianten!
Na ja, ab ins Auto, Abendessen zwischen die Kauleisten schieben und das Ganze mit ein paar FlĂ€schchen Becks runterspĂŒlen.
Dann das Bettchen fertig gemacht, noch bissel gekuschelt
und danach selig ins Traumland ĂŒbergewechseltâŠ
Am Morgen war dann meine erste glorreiche Tat, unsere heiĂgeliebte Bodum Kaffeekanne zu zerdeppern! Somit hatten wir zwar schönes kochendes Wasser, frisch gemahlenen Kaffee, Milch, aber keine Möglichkeit den Kaffee aufzubrĂŒhen! Dirk = kleines graues Tier!!!
Gott sei Dank hatte meine Lisa aber in weiser Voraussicht eine Dose Cappuccino eingepackt, so dass der Morgen noch einigermaĂen gerettet war.
Kurz nach sieben haben wir uns dann in unsere schnieken neuen WatbĂŒxen gezwĂ€ngt und sind erwartungsvoll zum Strand gewackelt.
RutenmĂ€Ăig waren wir uns mit folgendem GerĂ€t bewaffnet:
Lisa
Rute Sportex Carat Spinn 2,7 Wg 40g;
Rolle Spro Melissa 2500;
Schnur Fireline grĂŒn 0,17
Dirk
Rute Balzer Magna Zander 3,0 Wg 10-45g;
Rolle Shimano Technium Mgs;
Schnur Fireline Crystal 0,15
Klar, das GerĂ€t ist zwar nicht das Optimale, aber fĂŒr den Anfang eigentlich ne recht gute Wahl!
Irgendwann werde ich sicher nicht um zwei vernĂŒnftige Ruten herum kommenâŠ
Doch die beiden neuen Hosen und Jacken haben schon ein mittleres Loch gerissen!
Doch weiter im Text, man gönnt sich ja sonst (fast) nix!!! ï
Unser einheimischer Angelkollege Fynn konnte leider erst gegen neun Uhr kommen (der Fluch der Jugend â angeln wollen, aber leider noch kein Auto, geschweige FĂŒhrerschein)!!!
So sind Liz und ich schon mal die ersten zwei Stunden allein in der Ostsee rumgestakstâŠ
Mann, was lassen sich diese KĂŒstenwobbler und Blinker werfen, allein das macht ja schon sĂŒchtig! Dann noch das geniale Wetterchen, da muss doch was gehen!
Doch leider war dem nicht so. Der Wind kam recht krÀftig von der Seite und Fynn, der kurz per Handy seine baldige Ankunft mitteilte, sagte dass wir besser die Stelle wechseln sollten.
Er wĂŒsste einen Strand, mit momentan ablandigem WindâŠ
Als er dann kurze Zeit spĂ€ter eintraf, haben wir unsere sieben Sachen eingepackt, den jungen Mann auf den Beifahrersitz Platz nehmen lassen und sind ein paar Kilometerchen weiter gefahrenâŠ
Neue Stelle, neues GlĂŒck!!!
Am Strand angekommen war der Wind auch wirklich besser und auch das Wasser merklich wÀrmer.
Mit uns waren hier auch noch mehrere Angler im Wasser zu Gange!
Und mit der VerstÀrkung durch den Wind flogen die Köder noch einmal ein paar Meter weiter.
Wunderbares Wetter, klares Wasser, meine Frau konnte sogar zwei Flundern beobachten!
Nur unsere Zielfische, die Meerforellen schienen nicht da zu sein oder das Maul vernagelt zu habenâŠ
Keiner, der mittlerweile recht zahlreichen PetryjĂŒnger konnte einen Fang landen.
Nach einer guten Stunde wurden meine FĂŒĂe dann doch langsam kalt und ein Blick in das bibbernde Gesicht meiner Maus sagte alles: Pause!!!
Nachdem wir uns etwas gestĂ€rkt hatten und die FĂŒĂe wieder Normaltemperatur erreicht hatten gingâs weiter.
Köder gewechselt, Fynn griff sich seine Fliegenrute und rein ins WasserâŠ
Beim fĂŒnften oder sechsten Wurf mit dem neuen Blinker gabâs bei mir einen heftigen Ruck in der Rute, doch bevor ich einen Anhieb setzen konnte war der Spuk schon wieder vorbei!!!
Ich war wie elektrisiertâŠ
Köder eingekurbelt und definitiv kein Kraut am Haken, also könnte das ein Biss gewesen sein! Schnell ein paar WĂŒrfe an dieselbe Stelle, doch nix! ï
Meine Frau hatte dann einen ziemlich harten, leider recht einseitigen Drill mit einem kapitalen, runden Stein!
Seltsam, wie sich Haken manchmal festsetzen können!
Gut, nach einer gekonnten Handlandung des Steines und dem Release des Selbigen gingâs erst mal wieder an den Strand, zum aufwĂ€rmen und zum Köderwechsel.
Wieder in den Fluten, dann die erste Meerforelle, leider nicht an unserer Angel.
Ein Kollege, direkt neben uns, war der glĂŒckliche FĂ€nger!
Zwar kein kapitaler Fisch, aber immerhinâŠ
Angestachelt von dem Fang, war natĂŒrlich jetzt das Fieber komplett ausgebrochen und die Blinker/Wobbler (bei uns), beziehungsweise die Fliege (bei Fynn) wurden immer wieder neu ausgeworfen.
Doch eine ganze Zeit verstrich, ohne einen Kontakt!
Am frĂŒhen Nachmittag, Fynn hatte nach einer Pause mal wieder von Spinnrute auf seine Fliegenrute umgewechselt, starteten wir einen neuen AngriffâŠ
Wir, das waren nur noch Fynn und ich!
Mein Lieschen brauchte noch etwas Zeit, um die EisfĂŒĂe aufzuwĂ€rmen.
Beim Rauswaten meinte ich dann, wie schon so oft an diesem Tag, dass der nĂ€chste Wurf Fisch bringen wĂŒrde.
Und kaum hatte ich meinen Köder rausgepfeffert, rief auch Fynn schon: âFisch!!!â
Erst dachte ich, der hat bestimmt einen HĂ€nger! Bis sich dann in vielleicht 15 Metern eine gute Forelle aus dem Wasser schraubte!
Die Fliegenrute war schön zum Halbkreis gebogen und die Rollenbremse knarrte.
Doch Fynn blieb ruhig und drillte den Fisch bravourös!
Nachdem Lisa mit dem Kescher ins Wasser gesprintet kam, konnte ich dann das Tierchen keschern.
Keine Sekunde zu frĂŒh, denn kaum war die Mefo im Netz, löste sich die FliegeâŠ
Nach einem dicken Petrie aus allen Himmelsrichtungen wurde der Fang erst mal betrachtet.
Die Trutte war zwar echt ein schöner Fisch von um die sechzig Zentimetern, doch noch total schlank und auch noch hellbraun!
Schuppen lösten sich zwar ab, aber Fynn meinte es wĂ€re besser den Fisch wieder schwimmen zu lassen. Und auĂerdem wĂ€re die FleischqualitĂ€t nicht wirklich gut bei Fischen, die gerade erst das anstrengende LaichgeschĂ€ft hinter sich gebracht haben.
Also hat der Fisch seine Freiheit wiederbekommen (er hat mir versprochen, in ein zwei Monaten vollgefressen und komplett silbern wieder anzubeiĂen).
Dann bin ich zur Stelle!!!
Fynn hatte ab da natĂŒrlich das ganz groĂe Grinsen auf dem Gesicht!
Seine gröĂte Meerforelle bisher, gefangen auf eine selbstgebundene Fliege und uns einen schönen Fisch gezeigt⊠Was will Man(n) mehr?
Noch mal ein dickes Petri Heil an dich Fynn!
Wirklich eine starke Leistung!!!
Sonst passierte nix mehr weltbewegendes an diesem schönen Tag.
Wir versuchten zwar noch ein bis zwei StĂŒndchen unser GlĂŒck, doch es sollte halt einfach bei uns noch nicht seinâŠ
Aber die ersten zwei bis dreihundert WĂŒrfe haben wir gemacht, also gehtâs voran!!!
Beim Zusammenpacken am Strand haben wir dann noch mit einigen Anglern geschnackt und ich hab mir einen kleinen Becher eines 89er Aultmore gegönnt.
Leider musste ich mit mir alleine anstoĂen, keiner wollte von diesem wirklich leckeren schottischen MalzgetrĂ€nk einen Schluck abhaben!
Fazit
Ein toller Tag am Meer, ein nettes Boardmitglied kennen gelernt, einen wunderschönen Fisch gesehen!!! Besser geht ja fast nicht⊠(na ja, sicher, wenn wir auch einen Fisch am Band gehabt hÀtten).
Vielleicht sollte ich doch mal ins Fliegenfischen einsteigen, obwohl bei mir Grobmotoriker da wahrscheinlich Hopfen und Malz verloren istâŠ
Auf jeden Fall sind wir begeistert von dem Angeln von der KĂŒste aus.
Ab jetzt gehtâs nicht nur zum Dorsche pumpen.
Die Spinnrute und WatausrĂŒstung ist von jetzt an immer dabei, wennâs hoch an die See geht!