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Pfingstangeln 2008
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Autor:  Meterdorsch [ Dienstag 21. Juni 2011, 19:35 ]
Betreff des Beitrags:  Pfingstangeln 2008

So, dann will ich euch mal von unserer Pfingsttour an die Ostsee erzählen.

Wir, das sind: Liz, Dirk, Vater von Dirk und Onkel von Dirk.
Beide Letzteren sollten ihre Premiere auf der Ostsee haben, für meinen Vater sogar komplette Premiere in Sachen Angeln!

Also Mitte März dann extra eine Ferienwohnung für 5 Personen in Laboe gebucht, da die Frau meines Onkels auch mitkommen wollte.
Normalerweise hätten wir uns mit unserem Auto auf dem Campingplatz einquartiert, aber Onkelchen und Anhang haben auf Luxus bestanden...

Na ja, nachdem ich uns dann eine nette Unterkunft besorgt hatte, begann das Warten und Angelgeraffel zusammenstellen bis Pfingsten.

Sobald der Tourtermin näher kommt, steigt die Aufgeregtheit immer noch an, trotz mittlerweile fast 5 jähriger Ostseeerfahrung! Jeden Tag überlegt man fieberhaft, was noch fehlen könnte und hofft, dass die bestellten Köder noch rechtzeitig eintrudeln.

Dann, zwei Tage bevor es losgehen sollte, die Absage von meinem Onkel!
Toll, gelle???
Umbuchen auf Campingplatz nicht mehr möglich, da die Ferienwohnung schon anbezahlt ist und zwei Ersatzleute findet man so schnell auch nicht mehr.
Doch egal, wir fahren trotzdem!

Gott sei Dank fand sich jedoch eine prima Lösung dieses Problems. Wir haben einfach die Schwiegereltern und die Kinder mitgenommen. Liz und ich wollten, in Laboe angekommen, dann im Auto pennen.
So hätten wir alle fünf Plätze in der FeWo ausgenutzt und Kinder samt Schwiegereltern können in der Zeit, wo wir auf dem Kutter abhängen, Laboe unsicher machen...
Ein wunderbarer Plan, der dann auch so in die Tat umgesetzt wurde!
Endlich konnten auch mal unsere beiden Zwerge mit an die Ostsee kommen und meine Schwiegerleute freuten sich auch auf den Strand und alles was so dazugehört.

Ankunft in Laboe war dann Freitag um etwa 24.00Uhr! Vier Stunden später als geplant, aber glücklich, nahmen wir die Wohnung in Beschlag. Dabei stellte sich raus, dass Diese groß genug für uns alle war und Liz und ich also auch noch dort nächtigen konnten.

Samstag dann, erster Tag auf der Langeland.
Erst mal Begrüßung der Crew und einnehmen der für uns reservierten Plätze.
Dann, nachdem die Ruten montiert waren und Josef seine Einweisung auf das Gerät bekommen hatte, erst mal nen legger Kaffee schlürfen.
Große Überraschung, da auf einmal Andreas da war!
Nach ordentlich Händeschütteln und ein paar nicht jugendfreien Witzen, verkündete Dieser, dass er uns in den nächsten zwei Tagen zum Fisch bringen wollte. Seine letzten beiden Touren! Denn am Montag ging sein Flieger nach Schottland, von wo er in Zukunft zum kommerziellen Fischfang loszieht...
An dieser Stelle, Andreas, wünsche ich dir immer volle Netze! Hat echt immer (auch dieses Mal) Spaß gemacht mit dir dem Dorsch entgegen zu fahren.

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Schon bald hatten wir die fangträchtigen Stellen erreicht und wir begannen zu fischen.

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Es herrschte fast keine Drift, kaum Wind und die Sonne brannte schon um 9.00Uhr gnadenlos vom wolkenlosen Himmel.
Also nicht unbedingt gute Bedingungen!
Doch schon in der dritten Drift konnte mein Vater den ersten Dorsch seines Lebens verhaften. Meine Einweisung war wohl gut, denn souverän pumpte er den Leo an die Oberfläche. Und der Fisch war schon richtig gut mit seinen 65cm.

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Ein paar Driften später konnte Liz dann auch endlich ihre Schneiderphase beenden und einen Fisch von etwa 80cm landen.

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Nur bei mir tat sich gar nichts. Egal, ich war ja eigentlich auch nur als „Guide“ mitgefahren...



Gegen Mittag dann ein guter Einstieg auf meinen Gummifisch, doch der Dorsch hatte Glück, denn der Schwanz des Kopytos hatte sich in den Hakenbogen gesetzt.
Mein Beitrag zu C&R!!!
Wie vermutet wurde es ein zähes Angeln. Ab und an mal ein Biss, doch alle sehr sehr zögerlich, so dass sie nicht verwertet werden konnten.

In der vorletzten Drift dann allerdings der Kracher!

Bei mir zubbelt es mal wieder so leicht und zeitgleich meint mein Vater: „Oh, ich glaube, ich hab Einen!“
Ich sehe, wie er einen Anhieb setzt und sofort ist seine Rute krumm! Richtig krumm!

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Erst dachte ich, mein alter Herr hat einen sauberen Hänger, aber nachdem man Sekunden später heftige Schläge in der Rutenspitze sah, wurde ich eines Besseren belehrt.
Liz, die direkt neben Josef stand, hatte ihre Rute schon eingeholt und hatte sich mit der Kamera bewaffnet.
Ich verfolgte den Drill dann staunend vom nächsten Platz!

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Josef stellte sich echt gut an und pumpte, als hätte er nie was anderes gemacht.
Und das bei einem Fisch, der trotz strammer Bremseinstellung immer wieder Schnur nahm. Wir standen zu diesem Zeitpunkt etwa über 7 Meter tiefem Wasser...
Nach und nach verließen den Fisch aber dann seine Kräfte und Josef konnte Meter und Meter Schnur auf die Rolle zurückerobern.

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Endlich konnte man einen großen weißen Bauch auftauchen sehen und allen, die den Drill verfolgt hatten entfuhr ein „Boah“!
Andreas gaffte den Großen und nachdem der Dorsch an Bord war, bejubelten wir mit Josef diesen Ausnahmefang!

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Gerade in diesen Tagen ist der Fang eines Leo’s von genau 1 Meter und neun Kilo doch eine echte Sensation. Nochmals ein ganz großes Petri an mein Väterchen an dieser Stelle!



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Beim Einholen meines GuFi’s konnte ich dann auch noch einen Wittling fangen und umging so den „Schneider“!
Leider hab ich von dem Monster kein Bild gemacht, aber ich sag euch, der hat auch ganz schön Druck gemacht. ;-))

In der letzten Drift tat sich nicht mehr wirklich viel und nach dem Abhupen und versorgen der Fische widmeten wir uns bissel dem Anstoßen auf den neuen Dorschkönig. Der strahlte natürlich wie Oskar und hatte ganz zittrige Hände!
Aber ich hatte ihm ja gute Fische versprochen! Denn die Tour war unser Geburtstagsgeschenk an ihn und ich hatte ihm alles all inklusive versprochen.
Sozusagen, das Sorglos Paket: Ausfahrt, Gerätekunde, Guiding und Fisch!!!

Und für den ersten Tag sollte ich schon mal Recht behalten!
Zwar keine Massenfänge, dafür Klasse Fänge...

Und, als absoluter Anfänger, in Laboe an der Tafel mit dem größten Dorsch des Tages zu stehen, das heißt schon was, oder???

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In der FeWo dann noch mal die ganze Drillstory den staunenden Kindern und Schwiegereltern erzählt und stolz die Fotos gezeigt.
Dann habe ich mich um den Grill und die legger eingelegten Naggensteaks gekümmert, denn wer den Tag auf See ist, hat abends Hunger. Außerdem wollte Boardi „nemles“ mit Anhang noch vorbei kommen.
Liz und Schwiegermama kümmerten sich um letzte Einkäufe und die beiden Opas sind noch mal mit den Kindern an den Strand, Krebse jagen!

Zwei Stunden später waren dann alle wieder da und wir hatten einen supertollen Abend. Unsere beiden Buben haben sich wunderbar mit Tom’s Sprössling vertragen und wir Erwachsenen konnten auch alle gut miteinander, so dass es ganz schön spät wurde...

Am nächsten Morgen haben wir uns deshalb eine Stunde länger im Bett gegönnt.
Trotzdem kamen wir rechtzeitig und hatten Dank dem Service „Geraffel an Bord lassen“ auch nicht so ein Geschleppe.

Tag zwei lief dann so ähnlich wie der Erste. Wieder fing Josef den ersten Fisch!
Doch dann konnte ich nachziehen und auch endlich meinen Leo Nummer 1 auf die Schuppen legen.

Leider war es das für uns. Mein Frauchen ging an diesem Tag leer aus und auch für uns blieb es bei den beiden Fischen.
Trotzdem war es wieder ein toller Tag auf See. Das Erlebnis zählt! Wenn man nur auf Filet aus ist, dann kommt es eh günstiger zum Fischer zu fahren!

Und mein „Highlight“ an diesem Tag war eh, dass mir Andreas sein letztes „Sirius1“ Shirt vermacht hat! Ich werde es in Ehren halten und es als Glücksbringer nutzen!
„Danke“ noch mal dafür!!!

Auch die an Land Gebliebenen hatten ihren Spaß. Die Kinder waren den ganzen Tag am Strand und abends zogen die Beiden mit den Nachbarskindern durch die Gegend. So hatten wir wiederum einen sehr schönen Abend mit erzählen, grillen und Wein trinken.
Diesmal allerdings nicht ganz so lange!

Der nächste Tag war leider dann auch schon wieder unser Letzter.
Nachdem wir uns im Hafen von Andreas verabschiedet hatten, fuhr uns Bernd zum Fisch. Auch er machte seinen Job gut und setzte das Schiff oft um, doch leider tat sich an diesem Tag bei Liz und Josef nichts. Liz hatte zwar wieder einen schönen Aussteiger, aber auch das ist ja mittlerweile fast normal!
Ich habe allerdings noch mal zwei schöne Fische verhaften können...
Doch danach war es wie tote Hose.
Könnte sein, dass es daran lag, dass der wenige Wind, der die beiden anderen Tage beständig aus Ost geweht hatte, an diesem Tag auf West gedreht hatte, oder am spiegelglatten Ententeich ohne Drift. Keine Ahnung!

Zurück im Hafen holten uns die Kinder/Schwiegerellies ab und nach dem Verabschieden von der, wie immer, supernetten Crew der Langeland 1 und dem Verstauen unserer Angelsachen im Auto ging’s in die FeWo. Dort noch schnell alles Gerödel wieder in die beiden Autos gepackt und dann haben wir uns noch ein Abschiedsessen im Hafenrestaurant gegönnt.

Heimfahrt verlief auch planmäßig. 5 1/2Std später waren wir alle wieder wohl behalten zu Hause.


Fazit:

Es war mal wieder ein richtig guter Kurztrip in Laboe!
Genaugenommen sogar unser Bester. Zwar nicht Fischmäßig, denn es sind „nur“ 7 Dorsche hoch gekommen. Allerdings war auch keiner kleiner als 65cm!
Und ich schätze, dass wir so etwa 10 Kilo leckerstes Filet bekommen haben.
Mein Vater hatte ein paar geniale Drills und bekommt immer noch glänzende Augen, wenn er von „seinem“ Fisch spricht.
Solche Momente brennen sich eben in unser Gedächtnis ein und bleiben ewig erhalten. Vielleicht viel mehr, wie sich 10 Fische von 50cm in sein Gedächtnis eingeprägt hätten.
Auf jeden Fall ist er jetzt heiß aufs Angeln und hat schon gefragt, wann wir die nächste Tour geplant haben...

Für unsere Kinder/Schwiegereltern war’s natürlich auch ein tolles Erlebnis und ich bin im Nachhinein auch gar nicht mehr sauer, dass mein Onkel abgesagt hat.

Bald wird eh die Zeit kommen, dass die beiden Buben mit uns zusammen die Ostsee unsicher machen.

Ach, ich könnte grad schon wieder los!

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