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Die Jagd auf einen unfangbaren Fisch – Part X
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Autor:  Meterdorsch [ Dienstag 21. Juni 2011, 20:06 ]
Betreff des Beitrags:  Die Jagd auf einen unfangbaren Fisch – Part X

Es war mal wieder so weit, Salzwasserentzug vom Allerheftigsten! Ich denke jeder (süddeutsche) Meeresangler kennt dieses Dilemma...
Dagegen hilft kein Süßwasserangeln und vom Bilder gucken in gewissen Internetforen wird das Verlangen nach Meer nur noch schlimmer.
Und dann ist momentan März, „DER Monat für Meerforelle überhaupt!“, sagen zumindest die Angler, die schon erfolgreich eine oder angeblich sogar mehrere dieser Fische auf die Schuppen gelegt haben. Da MUSS man quasi los, wenn man sich auch endlich entschneidern will!
Und da ich die letzten drei Monate ein ganz braver Dirk war, frage ich vorsichtig bei der obersten Heeresregierung an, ob ich fahren darf. Ich darf! 
Also weiter zum Terminkalender und diesen nach einem passenden Termin durchforstet. Das zweite Märzwochenende ist die einzige Möglichkeit, deshalb steht der Termin!
Doch auf allein hoch an die Küste zu donnern hatte ich auch keine Lust. Ist immer schöner mit einem Beifahrer unterwegs zu sein. Meine Frau konnte dieses Mal nicht mit, da sie just an diesem Wochenende auf ein Konzert eingeladen war.
Im Nachhinein gesehen wäre sie wahrscheinlich auch im Wasser erfroren! ;)
Kumpel Micha, Fischereinscheinneubesitzer und gerade eine Woche aus Afghanistan zurück, war allerdings sofort Feuer und Flamme. Team komplett!
Nachdem wir dann irgendwie die verbleibende Woche rum bekommen haben, ging’s Freitagabend um 19 Uhr „Schäferzeit“, also um 20.30 Uhr MEZ pünktlich los... :D
Fünfeinhalb Stunden später hatten wir die 600 Kilometer hinter uns und standen in Schönhagen auf dem großen Parkplatz.
Sternenklarer Himmel, null Grad Außentemperatur und kaum Wind prognostizierten uns zwar einen schönen Angeltag, aber angesichts der Wassertemperaturen sank meine Hoffnung auf Zielfisch, nein auf Fisch überhaupt, in den tiefsten Keller.
Doch egal, wir fischen trotzdem!!!
Hauptsache mal wieder das Blech Richtung Horizont fliegen lassen und eins mit dem Salzwasser zu sein. Also zurück zur Enterprise und diese zum Schlafsaal umgebaut.
3 ½ Stunden später schon wieder befohlenes Wecken.
So ist das also, wenn man mit Soldaten zu Angeln fährt...
Aber er hat ja Recht! Draußen wartet strahlender Sonnenschein und eine fast spiegelglatte See! Leichter Wind und etwas angetrübtes Wasser runden das Bild ab.
Also eine schnelle Katzenwäsche, rein in die Watbüx, die Ruten startklar gemacht und ab ins Wasser.
Nur ein Angler ist mindestens genauso verrückt wie wir und schon gut einen Kilometer weitergewandert.
Das Wasser ist von der Temperatur leicht grenzwertig, doch wir sind ja Männer und keine Memmen.
Wir fischen konzentriert Meter um Meter ab. Erst im Nahbereich, dann weiter draußen. Fächerförmig, genauso wie es die Profis immer vorbeten. Doch es tut sich erst mal gar nix.
Kurz vor neun bekomme ich dann auf einmal aus heiterem Himmel einen brachialen Biss.
Der Fisch wehrt sich heftig, nimmt Schnur, doch nach ein paar Sekunden wird die Leine schlaff und mein Traum von der Mefo zerplatzt mal wieder wie die berühmte Seifenblase! Verdammt! 
Wir versuchen es noch ein paar Mal an der Stelle, doch nichts passiert mehr.
Also gehen wir erst mal zurück zum Auto um Kaffee zu kochen und zu frühstücken.
Frisch gestärkt und durch den Kaffee aufgewärmt gehen wir die Strecke nochmal ab.
Das Wetter ist super. Sonnenschein und strahlend blauer Himmel, leichter Wind aus Südost... Doch es tut sich nichts. Micha hakt sogar eine Garnele, doch die Diva des Meeres bleibt uns weiter verwehrt!
Gegen Mittag sehen wir den Angler vom Morgen wieder. Zwei blanke Fische von guten 40cm baumeln an seinem Gürtel! „Pah, die hat der bestimmt bei Nordsee gekauft und gefroren mitgebracht!“ ist Micha’s Kommentar. Angesichts unseres Nichterfolges könnte er Recht haben!
Na ja, wir brechen ab und gehen zurück zum Bus um uns Kaffee Runde zwei zu gönnen.
Währenddessen kommt dann Kumpel Peter an und wir beschließen an einen anderen Strand auszuweichen. Also Geraffel zusammengepackt und ab nach Hökholz. Ein anderer, in der aktuellen Kutter&Küste gepriesener Strand.
Vielleicht geht da was???
Dort angekommen ist da ordentlich was los. Eine ganze Herde Brandungsangler hat sich am Wasser breit gemacht und die Jungs führen irgendeinen vereinsinternen Wettkampf durch...
Wir lassen uns davon aber nicht entmutigen, sondern schlüpfen wieder in die Büx, montieren neue Köder und stürzen uns dann todesmutig in die eiskalten Fluten.
Hier sind auch weitere (Meerforellen)Verrückte im Wasser.
Doch obwohl wir alles versuchen, sogar Springerfliegen im Shrimpdesign anknüppern... es geht gar nichts.
Also wieder zurück, erst mal einen Kaffee kochen und dazu ein Stück Kuchen in die Figur drücken.
Anschließend gehen wir nochmal ins Wasser, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Wir halten es bis zur Dämmerung aus, doch keiner bekommt auch nur einen Zupfer!
Wieder einmal zeigt mir dieser Fisch deutlich, dass er für mich scheinbar unfangbar ist.

Es heißt weiter probieren und vielleicht geht mir ja nach weiteren gefühlten 122000 Würfen endlich mal so eine legendäre Forelle an den Haken...

Trotz dem Fangfrust meinerseits hatten wir dann noch einen superschönen Abend mit ein paar Bierchens, leckeren Würsteln (Danke hierfür an Melanie) und einer Menge Planungsgesabbel für kommende Touren.
Dabei haben wir den Brandungsleuten noch zugeguckt (von denen übrigens auch nicht wirklich viel gefangen wurde) und beschlossen, dass unsere nächste Tour zur Hornhechtzeit an genau diesen Strand gehen wird!

Fazit :

Es war mal wieder ein echt schönes Wochenende.
Michael ist auch ohne Fisch mit dem Küstenvirus infiziert und wenn ich ihn jetzt noch auf einen Kudder bekomme, dann ist es eh komplett um ihn geschehen...

to be continued

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