So, dann will ich euch mal von unserer Pfingsttour an die Ostsee erzÀhlen.
Wir, das sind: Liz, Dirk, Vater von Dirk und Onkel von Dirk.
Beide Letzteren sollten ihre Premiere auf der Ostsee haben, fĂŒr meinen Vater sogar komplette Premiere in Sachen Angeln!
Also Mitte MĂ€rz dann extra eine Ferienwohnung fĂŒr 5 Personen in Laboe gebucht, da die Frau meines Onkels auch mitkommen wollte.
Normalerweise hÀtten wir uns mit unserem Auto auf dem Campingplatz einquartiert, aber Onkelchen und Anhang haben auf Luxus bestanden...
Na ja, nachdem ich uns dann eine nette Unterkunft besorgt hatte, begann das Warten und Angelgeraffel zusammenstellen bis Pfingsten.
Sobald der Tourtermin nĂ€her kommt, steigt die Aufgeregtheit immer noch an, trotz mittlerweile fast 5 jĂ€hriger Ostseeerfahrung! Jeden Tag ĂŒberlegt man fieberhaft, was noch fehlen könnte und hofft, dass die bestellten Köder noch rechtzeitig eintrudeln.
Dann, zwei Tage bevor es losgehen sollte, die Absage von meinem Onkel!
Toll, gelle???
Umbuchen auf Campingplatz nicht mehr möglich, da die Ferienwohnung schon anbezahlt ist und zwei Ersatzleute findet man so schnell auch nicht mehr.
Doch egal, wir fahren trotzdem!
Gott sei Dank fand sich jedoch eine prima Lösung dieses Problems. Wir haben einfach die Schwiegereltern und die Kinder mitgenommen. Liz und ich wollten, in Laboe angekommen, dann im Auto pennen.
So hĂ€tten wir alle fĂŒnf PlĂ€tze in der FeWo ausgenutzt und Kinder samt Schwiegereltern können in der Zeit, wo wir auf dem Kutter abhĂ€ngen, Laboe unsicher machen...
Ein wunderbarer Plan, der dann auch so in die Tat umgesetzt wurde!
Endlich konnten auch mal unsere beiden Zwerge mit an die Ostsee kommen und meine Schwiegerleute freuten sich auch auf den Strand und alles was so dazugehört.
Ankunft in Laboe war dann Freitag um etwa 24.00Uhr! Vier Stunden spĂ€ter als geplant, aber glĂŒcklich, nahmen wir die Wohnung in Beschlag. Dabei stellte sich raus, dass Diese groĂ genug fĂŒr uns alle war und Liz und ich also auch noch dort nĂ€chtigen konnten.
Samstag dann, erster Tag auf der Langeland.
Erst mal BegrĂŒĂung der Crew und einnehmen der fĂŒr uns reservierten PlĂ€tze.
Dann, nachdem die Ruten montiert waren und Josef seine Einweisung auf das GerĂ€t bekommen hatte, erst mal nen legger Kaffee schlĂŒrfen.
GroĂe Ăberraschung, da auf einmal Andreas da war!
Nach ordentlich HĂ€ndeschĂŒtteln und ein paar nicht jugendfreien Witzen, verkĂŒndete Dieser, dass er uns in den nĂ€chsten zwei Tagen zum Fisch bringen wollte. Seine letzten beiden Touren! Denn am Montag ging sein Flieger nach Schottland, von wo er in Zukunft zum kommerziellen Fischfang loszieht...
An dieser Stelle, Andreas, wĂŒnsche ich dir immer volle Netze! Hat echt immer (auch dieses Mal) SpaĂ gemacht mit dir dem Dorsch entgegen zu fahren.
Schon bald hatten wir die fangtrÀchtigen Stellen erreicht und wir begannen zu fischen.
Es herrschte fast keine Drift, kaum Wind und die Sonne brannte schon um 9.00Uhr gnadenlos vom wolkenlosen Himmel.
Also nicht unbedingt gute Bedingungen!
Doch schon in der dritten Drift konnte mein Vater den ersten Dorsch seines Lebens verhaften. Meine Einweisung war wohl gut, denn souverÀn pumpte er den Leo an die OberflÀche. Und der Fisch war schon richtig gut mit seinen 65cm.
Ein paar Driften spÀter konnte Liz dann auch endlich ihre Schneiderphase beenden und einen Fisch von etwa 80cm landen.
Nur bei mir tat sich gar nichts. Egal, ich war ja eigentlich auch nur als âGuideâ mitgefahren...
Gegen Mittag dann ein guter Einstieg auf meinen Gummifisch, doch der Dorsch hatte GlĂŒck, denn der Schwanz des Kopytos hatte sich in den Hakenbogen gesetzt.
Mein Beitrag zu C&R!!!
Wie vermutet wurde es ein zÀhes Angeln. Ab und an mal ein Biss, doch alle sehr sehr zögerlich, so dass sie nicht verwertet werden konnten.
In der vorletzten Drift dann allerdings der Kracher!
Bei mir zubbelt es mal wieder so leicht und zeitgleich meint mein Vater: âOh, ich glaube, ich hab Einen!â
Ich sehe, wie er einen Anhieb setzt und sofort ist seine Rute krumm! Richtig krumm!
Erst dachte ich, mein alter Herr hat einen sauberen HÀnger, aber nachdem man Sekunden spÀter heftige SchlÀge in der Rutenspitze sah, wurde ich eines Besseren belehrt.
Liz, die direkt neben Josef stand, hatte ihre Rute schon eingeholt und hatte sich mit der Kamera bewaffnet.
Ich verfolgte den Drill dann staunend vom nÀchsten Platz!
Josef stellte sich echt gut an und pumpte, als hÀtte er nie was anderes gemacht.
Und das bei einem Fisch, der trotz strammer Bremseinstellung immer wieder Schnur nahm. Wir standen zu diesem Zeitpunkt etwa ĂŒber 7 Meter tiefem Wasser...
Nach und nach verlieĂen den Fisch aber dann seine KrĂ€fte und Josef konnte Meter und Meter Schnur auf die Rolle zurĂŒckerobern.
Endlich konnte man einen groĂen weiĂen Bauch auftauchen sehen und allen, die den Drill verfolgt hatten entfuhr ein âBoahâ!
Andreas gaffte den GroĂen und nachdem der Dorsch an Bord war, bejubelten wir mit Josef diesen Ausnahmefang!
Gerade in diesen Tagen ist der Fang eines Leoâs von genau 1 Meter und neun Kilo doch eine echte Sensation. Nochmals ein ganz groĂes Petri an mein VĂ€terchen an dieser Stelle!
Beim Einholen meines GuFiâs konnte ich dann auch noch einen Wittling fangen und umging so den âSchneiderâ!
Leider hab ich von dem Monster kein Bild gemacht, aber ich sag euch, der hat auch ganz schön Druck gemacht.
)
In der letzten Drift tat sich nicht mehr wirklich viel und nach dem Abhupen und versorgen der Fische widmeten wir uns bissel dem AnstoĂen auf den neuen Dorschkönig. Der strahlte natĂŒrlich wie Oskar und hatte ganz zittrige HĂ€nde!
Aber ich hatte ihm ja gute Fische versprochen! Denn die Tour war unser Geburtstagsgeschenk an ihn und ich hatte ihm alles all inklusive versprochen.
Sozusagen, das Sorglos Paket: Ausfahrt, GerÀtekunde, Guiding und Fisch!!!
Und fĂŒr den ersten Tag sollte ich schon mal Recht behalten!
Zwar keine MassenfĂ€nge, dafĂŒr Klasse FĂ€nge...
Und, als absoluter AnfĂ€nger, in Laboe an der Tafel mit dem gröĂten Dorsch des Tages zu stehen, das heiĂt schon was, oder???
In der FeWo dann noch mal die ganze Drillstory den staunenden Kindern und Schwiegereltern erzÀhlt und stolz die Fotos gezeigt.
Dann habe ich mich um den Grill und die legger eingelegten Naggensteaks gekĂŒmmert, denn wer den Tag auf See ist, hat abends Hunger. AuĂerdem wollte Boardi ânemlesâ mit Anhang noch vorbei kommen.
Liz und Schwiegermama kĂŒmmerten sich um letzte EinkĂ€ufe und die beiden Opas sind noch mal mit den Kindern an den Strand, Krebse jagen!
Zwei Stunden spĂ€ter waren dann alle wieder da und wir hatten einen supertollen Abend. Unsere beiden Buben haben sich wunderbar mit Tomâs Sprössling vertragen und wir Erwachsenen konnten auch alle gut miteinander, so dass es ganz schön spĂ€t wurde...
Am nÀchsten Morgen haben wir uns deshalb eine Stunde lÀnger im Bett gegönnt.
Trotzdem kamen wir rechtzeitig und hatten Dank dem Service âGeraffel an Bord lassenâ auch nicht so ein Geschleppe.
Tag zwei lief dann so Àhnlich wie der Erste. Wieder fing Josef den ersten Fisch!
Doch dann konnte ich nachziehen und auch endlich meinen Leo Nummer 1 auf die Schuppen legen.
Leider war es das fĂŒr uns. Mein Frauchen ging an diesem Tag leer aus und auch fĂŒr uns blieb es bei den beiden Fischen.
Trotzdem war es wieder ein toller Tag auf See. Das Erlebnis zĂ€hlt! Wenn man nur auf Filet aus ist, dann kommt es eh gĂŒnstiger zum Fischer zu fahren!
Und mein âHighlightâ an diesem Tag war eh, dass mir Andreas sein letztes âSirius1â Shirt vermacht hat! Ich werde es in Ehren halten und es als GlĂŒcksbringer nutzen!
âDankeâ noch mal dafĂŒr!!!
Auch die an Land Gebliebenen hatten ihren SpaĂ. Die Kinder waren den ganzen Tag am Strand und abends zogen die Beiden mit den Nachbarskindern durch die Gegend. So hatten wir wiederum einen sehr schönen Abend mit erzĂ€hlen, grillen und Wein trinken.
Diesmal allerdings nicht ganz so lange!
Der nÀchste Tag war leider dann auch schon wieder unser Letzter.
Nachdem wir uns im Hafen von Andreas verabschiedet hatten, fuhr uns Bernd zum Fisch. Auch er machte seinen Job gut und setzte das Schiff oft um, doch leider tat sich an diesem Tag bei Liz und Josef nichts. Liz hatte zwar wieder einen schönen Aussteiger, aber auch das ist ja mittlerweile fast normal!
Ich habe allerdings noch mal zwei schöne Fische verhaften können...
Doch danach war es wie tote Hose.
Könnte sein, dass es daran lag, dass der wenige Wind, der die beiden anderen Tage bestÀndig aus Ost geweht hatte, an diesem Tag auf West gedreht hatte, oder am spiegelglatten Ententeich ohne Drift. Keine Ahnung!
ZurĂŒck im Hafen holten uns die Kinder/Schwiegerellies ab und nach dem Verabschieden von der, wie immer, supernetten Crew der Langeland 1 und dem Verstauen unserer Angelsachen im Auto gingâs in die FeWo. Dort noch schnell alles Gerödel wieder in die beiden Autos gepackt und dann haben wir uns noch ein Abschiedsessen im Hafenrestaurant gegönnt.
Heimfahrt verlief auch planmĂ€Ăig. 5 1/2Std spĂ€ter waren wir alle wieder wohl behalten zu Hause.
Fazit:
Es war mal wieder ein richtig guter Kurztrip in Laboe!
Genaugenommen sogar unser Bester. Zwar nicht FischmĂ€Ăig, denn es sind ânurâ 7 Dorsche hoch gekommen. Allerdings war auch keiner kleiner als 65cm!
Und ich schÀtze, dass wir so etwa 10 Kilo leckerstes Filet bekommen haben.
Mein Vater hatte ein paar geniale Drills und bekommt immer noch glĂ€nzende Augen, wenn er von âseinemâ Fisch spricht.
Solche Momente brennen sich eben in unser GedÀchtnis ein und bleiben ewig erhalten. Vielleicht viel mehr, wie sich 10 Fische von 50cm in sein GedÀchtnis eingeprÀgt hÀtten.
Auf jeden Fall ist er jetzt heià aufs Angeln und hat schon gefragt, wann wir die nÀchste Tour geplant haben...
FĂŒr unsere Kinder/Schwiegereltern warâs natĂŒrlich auch ein tolles Erlebnis und ich bin im Nachhinein auch gar nicht mehr sauer, dass mein Onkel abgesagt hat.
Bald wird eh die Zeit kommen, dass die beiden Buben mit uns zusammen die Ostsee unsicher machen.
Ach, ich könnte grad schon wieder los!